Da wir am Samstag den Schulrektor Ruben nicht getroffen haben, und wir immer noch nicht wissen, wie es mit unserem Einsatz weitergehen soll, fahren wir heute mal auf Erkundungstour nach Kanambu, eine Viertelstunde Kanu und eine Stunde Bus plus nicht geplante Wartezeiten bei den Haltestellen.
Unsere brennendsten Fragen sind:
- Was sollen wir dort machen?
- Wie können wir dort wohnen?
- Wie sind die sanitären Einrichtungen?
Wir fahren mit dem Kanu wieder bis Puerto Barantilla und warten dort auf den Bus, der nicht kommt.
Nach einer guten halben Stunde lädt uns einer der seltenen Autofahrer ein und nimmt uns für fünf Dollar mit nach Kanambu.
Jetzt stehen wir da und müssen Ruben finden. Wir sehen ein Gebäude, wo ganz viele Erwachsene und Kinder scheinbar auf etwas warten. Tatsächlich ist es das Secretaría direkt gegenüber der Haltestelle. Die wartenden Leute sind da, um ihre Kinder einzuschreiben. Bedingung dazu sind unter anderem bezahlte Strom- und Wasserrechnungen.
Tatsächlich finden wir hier auch den rector Ruben. Nach der herzlichen Begrüssung und dem obligaten Austausch von Namen und Herkunft, werden die Bedürfnisse von Ruben sofort klar, er will uns vor allem für die fehlenden profesores einsetzen: Inglés, Inglés, Computacón, Organización Servicio Secretaría. Über die vorgesehene Lehrerfortbildung wird kein Wort verloren.
Vorerst möchten wir jetzt jedoch auch wissen, wie wir in den nächsten Wochen wohnen sollen. Nach einigem Zögern führt uns Ruben zu den Lehrerhäuschen, wo wir in den hinteren Reihen zwischen zwei leerstehenden Gebäuden auswählen sollen.
Die Vorstellung von Ruben ist, dass wir alles Notwendige wie Bett, Bettzeug, Gasherd, Kochutensilien selber beschaffen müssen. Auch von der Verpflegung, die wir von den Familien erhalten sollten, ist nichts vorgesehen. So war das uns nicht kommuniziert worden, vor allem nicht für zwei bis drei Wochen.
Nach einigen Klarstellungen verlassen wir die Schule und verlangen eine Bedenkzeit über Nacht und kehren mit Bus und Kanu zurück zur Liana Lodge.
Auf der Bus- und Kanufahrt überlegen wir die verschiedenen Möglichkeiten. Eine davon ist, dass wir auf eigene Kosten in der Liana Lodge bleiben und die lange Bus- und Kanufahrt jeden Tag auf uns nehmen. Sigi bietet uns dann auch ganz spontan an, zum voluntario-Preis in der Liana Lodge zu wohnen. Super!
Fredy entschliesst sich, für die drei Monate in Kanambu zu bleiben und sich einzurichten.